Was sollen die Leute denken

Lesung. Am Flügel: Alexander Paeffgen (2011 - 2012)

„Was sollen die Leute denken. Von kleinauf wurde mir dieser Satz, dieser Generalvorwurf, eingeimpft. Bis ich vergessen habe, dass das im Grunde eine Frage ist.“
Ein Mann hört auf zu funktionieren. Sein Kind wünscht sich einen Hund, seine Frau möchte das traute Heim verschönern, draußen blüht das Leben – und er kann und will nicht mehr. Er kündigt sein Dasein als »Selbstdarstellungsbeamter«, schließt sich ein und versucht die »vernünftig geregelte Welt« der Arbeitsverhältnisse, Familienbeziehungen und Freizeitverbringung durch seine Rede zum Stillstand zu zwingen. Er redet sich um Kopf und Kragen. Er redet, damit nichts passiert.
Jess Jochimsen hat einen verzweifelten, bitteren und sehr komischen Monolog geschrieben und wird ihn mit der Hilfe von Alexander Paeffgen am Flügel zum Leben erwecken.
Anrührend und hochmusikalisch wird das werden. Sehr lachen wird man müssen. Und auch weinen dürfen.
Egal – der Autor und der Ausnahmepianist werden nicht verhindern, dass dabei immer wieder jener kurze Moment unerhörten Glücks beschworen wird, in dem es völlig egal ist, was die Leute denken.

(zuletzt aufgeführt: 18.3. 2012, COMEDIA, Köln - im Rahmen der LitCologne)

Presse:

„Jim Jarmusch wäre stolz drauf! [...] Jochimsen und Paeffgen geben jedem Zuschauer ein wohlig-trübes Bauchgefühl mit nach Hause. Ein Gefühl wie ein argentinischer Tango in einer finnischen Winternacht. Irgendwie so gar nicht Comedy. Schön!“ (Fudder)

„Und was Paeffgen aus seinem Flügel hervorzaubert, ist schlicht grandios. Es gibt noch einen Gott!“ (Kölnische Rundschau)